Weshalb Erklärvideos beliebt und wertvoll sind
Lernvideos spielen im Bildungsbereich eine immer größere Rolle. Die SuS suchen beim Lernen zu verschiedenen Themen immer mehr nach Erklärvideos auf der Plattform Youtube, um die Inhalte besser zu verstehen.
Mittlerweile erstellen nicht nur Lehrkräfte eigene Erklärvideos, sondern auch zunehmend mehr Schülerinnen und Schüler.
Weshalb sind Erklärvidos bei SuS so beliebt?
Ein Video erklärt in der Regel einen eng abgesteckten Aspekt eines Themas. Der Schüler kann sich gezielt die Aspekte im Video erklären lassen, die er gerade lernen möchte oder muss. Beim Schließen von Verständnislücken kann das ebenfalls klappen. Außerdem kann ich ein Video an beliebiger Stelle stoppen und Teile, die ich nicht verstanden habe, mehrfach anschauen. Schließlich kann ein Video durch die Kombination von Visualisierung und mündlicher Erklärung Inhalte anschaulicher darstellen als beispielsweise ein Text.
Weshalb soll man SuS selber Erklärvideos erstellen lassen?
Schule sollte immer auch das Ziel verfolgen, SuS zu einem kritischen, reflektierten Blick auf sich und die Welt zu verhelfen. Wenn sie Erklärvideos oft konsumieren, sollten sie sich auch fragen, wer diese Videos erstellt, was dafür nötig ist und wie man das macht. Dadurch können sie von passiven Konsumenten zu reflektierten Mediennutzer/innen werden,
Bei der Arbeit an den Videos beschäftigen sie sich aber natürlich auch intensiv mit den darzustellenden Inhalten – wenn man jemand anderem etwas gut erklären möchte, muss man es selbst sehr gut verstanden haben. Das Video, wenn es für die Veröffentlichung erstellt wird, schafft eine hohe Motivation, die Inhalte gut zu verstehen, um sie angemessen erklären zu können.
Man lernt auch, Themen auf das Wesentliche zu reduzieren und sie ansprechend zu visualisieren. Schließlich muss man sich zwangsläufig auch mit Fragen des Urheberrechts beschäftigen, was in vielen anderen Situationen des medialen Alltags nützlich sein kann.
Was sollte man bei der Erstellung von Erklärvideos beachten?
Man sollte Themen wählen, die nicht zu schwierig sind, damit die Erarbeitung der Inhalte nicht zu lange dauert. Außerdem hilft es sehr, wenn man Zugriff auf eine Lernplattform hat, in der alle Materialien kollaborativ erstellt werden können. So hat man es als Lehrkraft leichter, den Überblick zu behalten.
Wenn man die Videos veröffentlichen möchte, was meines Erachtens sinnvoll ist, sollte man sich selbst mit dem Urheberrecht auseinandersetzen. Grundsätzlich helfen frei lizenzierte Materialien (Open Educational Resources, OER) sehr dabei, Medienprodukte zu erstellen, mit denen man sich keine rechtlichen Schwierigkeiten einhandelt.
Generell solltest du zunächst selbst ein Video erstellen, um Erfahrungen zu sammeln und potentielle Fallstricke aus eigener Anschauung zu erfahren.
Was sollte man bei der Suche von Erklärvideos beachten?
- Möglichst präzise Suchbegriffe wählen, damit die Trefferzahl übersichtlich wird. Beispiel: Anstatt unter dem allgemeinen Begriff «Der 1. Weltkrieg» zu suchen, ist es besser, mehrere Begriffe zu kombinieren, wie «Attentat von Sarajevo» und «der 1. Weltkrieg» oder «Die Schlacht um Verdun»
- Auf überschwängliche Kommentare und Klickzahlen als angebliches Qualitätsmerkmal von Youtube-Nachhilfevideos ist kein Verlass. Deswegen gilt: Neben YouTube auch andere, redigierte Quellen beachten. Zum Beispiel: www.srf.ch/sendungen/myschool, Leifiphysik.de oder PIanet-schule.de
- Vorsicht: Bei jedem Treffer schlägt YouTube gut sichtbar immer eine Menge weiterer Videos vor. Da besteht schnell die Gefahr, dass man abgelenkt wird und abschweift.